Ein virtuoses Klangerlebnis mit Orgel und Chören war die zweite Veranstaltung des "Orgelsommers" in der Olper Pfarrkirche "St. Martinus". Das nächste Konzert der Reihe findet in Kirchhundem statt.
Foto: Birgit Engel
Ein akustisches Erlebnis
,,Orgelsommer": Olper Chöre und Organist Thomas Grütz wärmten die Herzen
Von Birgit Engel
Olpe
Während der Sommer zurzeit ins Wasser fällt, freut sich der ,,Orgelsommer Südsauerland" über regen Zuspruch.
So war vergangenen Sonntag die zweite Veranstaltung in der Pfarrkirche ,,St. Martinus" sehr gut besucht. Unter der musikalischen Leitung von Dietmar Schneider unternahm der Kammerchor Olpe zusammen mit dem Vokalchor des St. Franziskus-Gymnasiums und Organist Thomas Grütz einen klangreichen Gang durch die Vielfalt der Psalmvertonungen und Orgelmusik aus fünf Jahrhunderten.
Weitere Glanzpunkte setzten die aus Engelskirchen stammende, international renommierte Sopranistin Birgit Müller sowie Christa-Maria Platz aus Lindlar an der Orgel. Mit dem schlichten Psalmlied ,,Mein Seel soll loben Gott den Herrn" des frühbarocken Heinrich Schütz aus dem 16. Jahrhundert begann die musikalische Reise, gefolgt von Lodovico Grossi da Viadana, der musikalisch an der Schnittstelle zwischen Renaissance und Barock anzusiedeln ist. Weitere motettische Vertonungen von Felix Mendelssohn Bartholdy, Laszo Halmos, Antonin Dvorak und ]ohn Rutters durchzogen das Gotteshaus. unter anderem derl wohl bekannte Psalm 23 ,,Der Herr ist mein Hirte", der überdies in zwei Versionen zu hören war.
Zum gut gefüllten Programm gehörte auch ,,God is our refuge", das Wolfgang A. Mozart als Neunjähriger komponierte, nachdem er bei einem Besuch auf den britischen Inseln zum ersten Mal
englische Kathedralmusik vernommen hatte.
Einzig mit dem ,,Pfingst-Psalm" des zeitgenössischen Komponisten, Dirigenten und
Organisten Karl Kaufhold stand eine nicht-biblische Vertonung auf dem Spielplan. Die Orgelstücke reichten von Dietrich Buxtehude, einer der berühmtesten Vertreter der Norddeutschen Orgelschule, über Johann Christian Heinrich, eine prägende Persönlichkeit der Kirchenmusikgeschichte des 19. Jahrhunderts, bis zu Felix Mendelssohn Bartholdy und Louis Virnes, der bis zu seinem Tod TituIarorganist von Notre-Dame und berühmt für seine improvisatorischen Fähigkeiten war. Mal frei und spielerisch, mal strenge Elemente kontrapunktisch gesetzt, gefühlvoll und poetisch, kräftig strahlend und in aufbrausendem Fortissimo wurde das Konzert mit der dargebotenen Vokal- und Instrumentalmusik zum akustischen Erlebnis.
Die Orgel in der Olper St. Martinus-Kirche wurde 1958 von der Firma Klais aus Bonn gebaut. Nach 31 Jahren erfuhr sie 1989 eine Generalüberholung.
Die Veranstaltungsreihe ,,Orgelsommer Südsauerland" in Trägerschaft des Kreises OIpe präsentiert insgesamt sieben Konzerte, wobei die künstlerische Leitung und Organisation den Kirchenmusikern Sebastian Hatzfeld (Finnentrop), Dieter Moers (Olpe) und Dietmar Schneider (Olpe) obliegt.
Das nächste Konzert ist am Sonntag, 31. Juli, um 17 Uhr in der Pfarrkirche ,,St. Peter und Paul" in Kirchhundem mit Michael Baumhöver an der Orgel.
WESTFALENPOST vom 26. Juli 2011